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Wer war der Engel Jahwes im alten Testament ? Unglaubliche Idee biblisch belegt? - Engel Teil 5

Inhaltsverzeichnis:

Lass uns heute ein bemerkenswertes und doch oft übersehenes Detail biblischer Erzählungen beleuchten, das sowohl Gläubige als auch Skeptiker zum Staunen bringen kann. Wir werden uns mit der schillernden Figur des „Engels des HERRN“, dem binitarischen Monotheismus im Alten Testament und der Frage befassen, wie es sein kann, dass Gott in verschiedensten Erscheinungsformen auftritt.

Blendet man die eigene Voreingenommenheit aus und taucht so unvoreingenommen wie möglich in die historischen Schriften ein, lässt sich viel Staunenswertes entdecken.

1. Der Engel des HERRN – Mehr als ein Bote?

Der Begriff „Engel des HERRN“, auf Hebräisch 'מַלְאַךְ יְהוָה' (Mal’akh YAHWEH), begegnet uns gleich mehrmals im Tenach, der heiligen Schrift des Judentums, die wir als Altes Testament kennen. Doch häufig stellen diese Begegnungen Forscher wie auch Leser vor ein großes Rätsel: Handelt es sich bei dem Engel des HERRN um ein eigenständiges Wesen oder verbirgt sich dahinter in Wirklichkeit Gott selbst, der in menschlicher Form auftritt? Eine spannende und zugleich kontroverse Frage.

Wer oder was ist der Engel Jahwes

1.1. 1. Betrachtungen alttestamentlicher Szenen

In vielfältigen Szenerien begegnen wir jenem geheimnisvollen Engel, der physische Gestalt annimmt, Kämpfe ausführt, seine Stimme erhebt und sogar Seelen rettet – alles Handlungen, die man in erster Linie Gott zuschreiben würde. Zum Beispiel:

  • Begegnung mit Jakob (1. Mose 32,24-30): Jakob ringt nachts mit einem "Mann" und erkennt am Ende, dass er „Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen“ hat.
  • Segnung Josefs Kinder (1. Mose 48,15-16): Jakob segnet die Söhne Josephs im Namen des „Engel[s], der mich [Jakob] erlöst hat“. Hier wird im Ursprungstext (Hebräisch) nur ein einzelnes (Singular) Segen spendendes Wesen genannt – eine grammatische Singularität, die einen starken Hinweis darauf gibt, dass Engel hier eine Manifestierung Gottes selbst ist.

1.2. 2. Schwierigkeit darin, Gott zu sehen

Der allesdurchdringende und unendlich machtvoll gedachte Gott des Universums lässt keinen direkten Blick auf sich zu. Diese unumstößliche Tatsache verfestigt sich in einem Moment, in dem Mose Jahwe erbittet, seine Herrlichkeit zu sehen (2. Mose 33,18-23). Hieraus ergibt sich eine komplexe Diskrepanz: Auf der einen Seite ein allmächtiger und unsichtbarer Gott, auf der anderen sichtbare Erscheinungen im Engel des HERRN, die eng mit ihm verbunden sind.

1.3. 3. Trinitär vs. Binitär

Die Idee der Trinität ist in der christlichen Lehre tief verankert – Sie beschreibt die Erscheinung Gottes in Vater, Sohn und Heiligem Geist. Aber in der Rabbinerschule des ersten Jahrhunderts gab es tatsächlich eine jüdische Lehre, die als „Zwei Mächte“ im Himmel bekannt war. Sie behauptete nicht das Vorhandensein zweier Götter, sondern dass es eine sichtbare und eine unsichtbare Manifestation Jahwes geben könnte.

2. Binitarischer Monotheismus im Kontext der alten Schriften

Einen klaren Einblick in diese Thematik gibt uns das Buch „Two Powers in Heaven“ von Alan Segal, das eine beeindruckende Auseinandersetzung mit jener alten jüdischen Lehre darstellt. Der Forscher und Autor Benjamin Sommer nennt deutlich: Der Gott Israels hat, laut altem hebräischen Schrifttum, durchaus einen materiellen anthropomorphismus annehmen können.

2.1. Körperlichkeit Gottes: Ein schwieriges Unterfangen

Gottes Transzendenzen in der menschlichen Körperlichkeit zu denken, stellt herausfordernde Fragen an unser Logikverständnis. Ist es möglich, dass der Schöpfer von Allem, aus sich selbst eine greifbare Hülle formt, ähnlich den Körpern seiner Schöpfung? Da Alles aus und von Gott  erschaffen wurde, kann dann nicht ebenso vorausgesetzt werden, dass auch geistige wie physische Manifestationen aus seiner Substanz entspringen können?

2.2. Grandioses Slotsszenario: Sodom und Gomorra

Das Schlüsselereignis der Zerstörung von Sodom und Gomorra (1. Mose 19,24) zeigt den spektakulären Moment, in dem das „Feuer vom HERRN aus dem Himmel“ regnet. Die vorherigen Verse offenbaren einen HERRN, der nahe bei Abraham steht – wieder im Bild des besagten Engels –, während Feuer und Schwefel von einem HERRN im Himmel herniederkommen. Ein beeindruckender textlicher Beweis für eine multi-dimensionale Erscheinung des göttlichen Wesens.

Es ist dir hoffentlich ein wenig klarer geworden, dass die biblischen Schriften uns zu einer komplexen und differenzierten Auseinandersetzung mit dem Phänomen Gottes einladen. Glaube ist kein reines Schwarz und Weiß, kein einfaches Ja und Nein zu Dogmen – es ist das Erleben solch Denis Rahmen sprengender Passagen und Konzepte, die unsere Weltsicht erweitern und uns zur eigenen reflektierten Meinungsbildung motivieren.

Diese Themen stoßen auf im Kreuzgang zwischen Glaube und Wissenschaft. Eine gesegnete Vertiefung wünsche ich dir auf diesem Weg, und wer weiß, vielleicht lässt auch du dich von den unergründlichen Möglichkeiten beachtlicher Interpretationen umhalsen.

Für weitere Informationen zu den erwähnten Quellen und Themen, klicke hier :

Wichtig für jeden von uns: Der Schlüssel liegt in

  • der Interaktion,
  • im Forschen,
  • im kritischen Nachgang
  • und in der persönlichen Analyse.

Bis zum nächsten Mal!