Navigation überspringen
Bild maxresdefault

Natürliche Selektion schadet der Evolutionstheorie? Das Problem, mit dem Gotteswahn.

Inhaltsverzeichnis:

Charles Darwin hatte ein Problem – und das war nicht nur die Entwicklung seiner Evolutionstheorie. Nein, Darwin selbst zweifelte an der Zuverlässigkeit seines eigenen Verstandes. Er fragte sich, ob man den Überzeugungen trauen könne, die aus dem Verstand eines Wesens stammen, das sich aus „niederen Tieren“ entwickelt hat.

Diese Überlegung führte ihn zu der Frage: Würde jemand den Überzeugungen eines Affen trauen, falls ein solcher Verstand überhaupt Überzeugungen hat? Darwin erkannte hier eine potenziell gefährliche Lücke in seiner Theorie – wie können wir einem Verstand vertrauen, der durch zufällige, ungelenkte Prozesse entstanden ist?

Darwins Problem

0.1. Das Dilemma der natürlichen Selektion

Die moderne Wissenschaft baut auf Darwins Theorie der natürlichen Selektion auf, die besagt, dass sich Organismen durch zufällige Mutationen und das Überleben des Stärkeren entwickeln. Doch was bedeutet das für die Zuverlässigkeit unserer kognitiven Fähigkeiten?

Der Philosoph Alvin Plantinga kritisierte diese „evolutionäre Erkenntnistheorie“ und stellte fest, dass wir erhebliche Zweifel an der Zuverlässigkeit unseres Verstandes haben müssen, wenn wir davon ausgehen, dass er nur auf Überlebensvorteile und nicht auf Wahrheitsfindung ausgerichtet ist.

Richard Dawkins, ein prominenter Vertreter des Atheismus, räumt ein, dass religiöse Überzeugungen – die er als wahnhaft betrachtet – positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Doch diese Aussage bringt uns zu einem entscheidenden Widerspruch: Wenn die natürliche Selektion falsche Überzeugungen begünstigt, was sagt das dann über die Verlässlichkeit unseres Verstandes aus?

Wenn 84 % der Weltbevölkerung religiöse Überzeugungen haben, die laut Dawkins „Wahnvorstellungen“ sind, könnte das bedeuten, dass die natürliche Selektion Wahnvorstellungen fördert.

Das wiederum lässt uns an der Zuverlässigkeit des evolutionär entstandenen Verstandes zweifeln.

1. Die Gotthypothese: Eine Alternative?

Angesichts dieses Dilemmas stellt sich die Frage: Gibt es eine bessere Erklärung für die Zuverlässigkeit unseres Verstandes? Die Gotthypothese bietet eine interessante Alternative. Wenn wir annehmen, dass ein höchstes Bewusstsein – sprich, Gott – den Menschen geschaffen hat, dann könnte das bedeuten, dass unser Verstand bewusst gestaltet wurde, um die Welt zu verstehen.

Laut Plantinga gibt es daher für diejenigen, die an Gott glauben, weniger Gründe, an der Zuverlässigkeit ihres Verstandes zu zweifeln. Denn wenn Gott uns nach seinem Ebenbild geschaffen hat, könnte er uns auch die Fähigkeit gegeben haben, die Welt und ihre Wahrheit zu erkennen.

Die Frage nach Gott ist nicht nur eine Frage der Rationalität, sondern auch der Moral. Wie der Philosoph Richard Swinburne feststellt, bietet der Theismus eine kohärente Erklärung für Ethik und Erkenntnistheorie. Unsere Handlungen zeigen, dass wir an objektive moralische Werte glauben – etwa, dass es falsch ist, einen Menschen zu töten oder zu foltern. Der Glaube an Gott bietet eine Grundlage für diese Werte und für die Annahme, dass unser Verstand in der Lage ist, die Welt zu verstehen.

Im Gegensatz dazu lässt der evolutionäre Naturalismus Zweifel an der Zuverlässigkeit unseres Verstandes und unserer Moral aufkommen. Wenn der Verstand nur ein Produkt ungelenkter Prozesse ist, wie können wir dann sicher sein, dass unsere moralischen Überzeugungen und unser Wissen über die Welt korrekt sind?

Der Theismus hingegen bietet ein kohärentes Weltbild, das unsere Überzeugungen und Handlungen in Einklang bringt.

1.1. Fazit: Die Wahl der Weltsicht

Am Ende bleibt die Entscheidung für ein Weltbild eine persönliche. Die Frage ist: Welches Weltbild ist für dich plausibler? Der evolutionäre Naturalismus, der zu Widersprüchen in der Rationalität und Moral führt, oder der Theismus, der eine kohärente Erklärung für die Welt und unser Wissen bietet? Letztlich geht es darum, welche Sichtweise für dich persönlich am sinnstiftendsten ist.

Evolution oder nicht?

QUELLEN: