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Existiert Gott oder ist er nur ein Lückenbüßer?

Inhaltsverzeichnis:

Oft wird argumentiert, die Annahme eines Gottes als Erklärung für die Existenz des Universums sei nichts anderes als ein „Argument aus Unwissenheit“ – ein Lückenbüßer-Gott, der dazu dient, Wissenslücken zu füllen. Diese Kritik baut auf der Idee auf, dass in der Vergangenheit viele Phänomene, die man nicht verstand, Göttern zugeschrieben wurden.

So dachte man etwa, dass Blitz und Donner vom Gott Thor verursacht würden. Mit der Zeit jedoch wurden solche mystischen Erklärungen durch wissenschaftliche Erkenntnisse ersetzt. Daher liegt nahe, dass auch die Vorstellung eines Gottes als Schöpfer des Universums durch naturalistische Erklärungen verdrängt werden könnte.

Das Video und die diese Videoreihe basiert dabei in großen Teilen auf den gesammelten Informationen aus dem Buch "Return of the God Hypothesis" (https://amzn.to/3iU85bT ) von dem Wissenschaftler Stephen C. Meyer. Die Hypothese, dass Gott hinter der Existenz des Universums steht wird hier auf den wissenschaftlichen Prüfstand gestellt. 

1. Der „Fehlschluss“ und das Argument der Lücke

Auf Plattformen wie dem Ratio-Blog wird das Argument der Lücke als logischer Fehlschluss dargestellt. Der Gedankengang ist simpel: Wenn wir eine Wissenslücke haben, zum Beispiel wie das Leben auf der Erde entstand, darf diese Lücke nicht einfach mit „Gott hat es erschaffen“ gefüllt werden.

Diese Vorgehensweise sei argumentativ schwach, da sie die wissenschaftliche Erforschung behindere und keine echte Erklärungskraft besitze. „Weil Gott es so will“ könne jedes Phänomen erklären – und damit im Grunde genommen nichts.

Gott der Lücke

Stellen wir uns vor, ein Archäologe findet in der Wüste eine alte Steinsäule mit Inschriften. Der Gedankengang „Ein Sandsturm kann diese Inschriften nicht gemacht haben, also muss es ein antiker Schreiber gewesen sein“ ist keine Lücke in der Logik, sondern basiert auf empirischem Wissen.

Wir wissen aus Erfahrung, dass Schriftzeichen und andere informationsreiche Inschriften stets auf intelligente Ursachen zurückzuführen sind.

Das Argument der Lücke entsteht nur dann, wenn wir ohne Beweise einfach eine Erklärung einfügen, weil uns keine andere einfällt. In diesem Fall ist die Annahme eines Schreibers jedoch durch Beobachtungen und empirische Beweise gestützt – es gibt keinen „Schreiber der Lücke“-Fehlschluss.

Ebenso kann die Annahme eines intelligenten Schöpfers auf ähnlichen Erfahrungswerten basieren: Informationsreiche Systeme wie die DNA entstehen durch intelligente Akteure – zumindest in allen uns bekannten Fällen.

2. Ist die Gotthypothese wirklich unwissenschaftlich?

Viele Kritiker sehen in der Gotthypothese ein Hindernis für die wissenschaftliche Forschung. Das Argument, da Gott alles gemacht hat, muss man auch nicht weiter forschen.

Doch diese Annahme ist wie zu sagen: „Ich weiß, dass Christopher Nolan der Regisseur von Interstellar ist, also muss ich mir den Film nicht ansehen.“

Natürlich ist das unsinnig (Jeder sollte Interstellar gesehen haben 😁)!

Und nur weil wir an einen Schöpfer glauben, heißt das nicht, dass wir aufhören sollten, das Universum zu erforschen. Im Gegenteil: Wenn wir davon ausgehen, dass ein intelligentes Bewusstsein das Universum geschaffen hat, könnte uns das sogar motivieren, mehr über die Feinheiten und Zusammenhänge dieses Systems zu lernen.

Isaac Newton beispielsweise glaubte an Gott und sah in ihm den Schöpfer der mathematischen Ordnung des Universums. Aber genau diese Überzeugung trieb ihn dazu an, die Naturgesetze zu erforschen und besser zu verstehen.

Der Vorwurf des „Gottes der Lücke“ setzt voraus, dass jede Wissenslücke irgendwann durch eine naturalistische Erklärung gefüllt werden muss.

  • Doch was, wenn diese Annahme falsch ist?
  • Was, wenn es tatsächlich Phänomene gibt, die nicht durch rein physikalische Prozesse erklärt werden können?

Die Gotthypothese mag zwar keine „Lücke“ füllen, aber sie bietet eine Erklärung, die auf Erfahrungen basiert, wie komplexe und informationsreiche Systeme entstehen. Wenn wir bereit sind, offen für verschiedene Erklärungen zu sein, könnte sich die Frage nach dem Ursprung des Universums als weit mehr erweisen als nur eine „Lücke“, die gefüllt werden muss.

3. Schlussfolgerung: Gott als mehr als nur ein Lückenfüller

Die Gotthypothese ist nicht einfach ein „Lückenbüßer“, sondern eine ernsthafte Erklärung für die Existenz und Feinabstimmung des Universums.

Sie stützt sich auf die Erkenntnis, dass informationsreiche Systeme – wie sie in der DNA vorkommen – stets auf intelligente Ursachen zurückzuführen sind.

Auch wenn diese Erklärung nicht die gesamte Wissenschaft abschließt, so bietet sie doch eine sinnvolle Perspektive, die das Staunen und die Neugier auf das Universum eher verstärken als mindern sollte.

Gott als Erklärung für das Universum ist also weit mehr als nur ein Lückenfüller – er könnte der Schlüssel zum tieferen Verständnis unserer Existenz sein.